Generation 50 plus – Gesellschaftstanz gegen das Altern

Geschrieben von Anette Neubacher

Wer möchte nicht auch jenseits der 50 fit sein wie der sprichwörtliche Turnschuh? - Und dies nicht nur körperlich sondern auch mental.

Etwa ab Mitte 20 beginnt unser Körper zu Altern. Doch in der Regel, erst so ab dem 50. Lebensjahr herum, registrieren wir bewusst, dass unsere Leistungsfähigkeit nachlässt. Wir bemerken Grenzen, die uns dazu zwingen, unseren Arbeits- und/oder Alltag in Zeit, Kraft und Ausdauer anzupassen.

Diesem Leistungsrückgang lässt sich bekanntermaßen durch Sport und Bewegung entgegenwirken. Wer bereits als Kind sportlich war, ist nun den „Nichtsportlern“ gegenüber im Vorteil. Aber es ist nie zu spät, seinen Lebensstil anzupassen und ein sportliches Programm im Alltag zu integrieren. Umso eher wir uns zum Sport durchringen können, umso mehr profitieren wir natürlich auch von dessen positiven Effekten. Heute weiß man dass auch noch in hohem Alter der Körper positiv auf Trainingsreize reagiert.

Im Vordergrund stehen nun keine Höchstleistungen mehr, sondern die Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens, sowie eine möglichst lange Autonomie. Wer möchte sich schon gerne in die Abhängigkeit Anderer begeben müssen, solange man dies selbst hinauszögern kann.

Hier bietet sich das Tanzen als wahrscheinlich eine der geeignetsten Sportarten förmlich an. Denn mit dem Tanzen gehen wir gegen solche Einschränkungen an, die uns in späteren Lebensabschnitten zeitiger und/oder ausgeprägter belasten würden. Tanzen ist eine Sportart, die die kognitiven und physischen Fähigkeiten gleichermaßen trainiert und gilt deswegen im Alter ab 50 als der ideale Präventionssport, gegen geistigen und körperlichen Abbau.

Tanzen ist nicht einfach nur Bewegung, sondern Interaktion auf körperlicher, sozialer und mentaler Ebene, eine Auszeit vom Alltag, wertvolle Zeit zu zweit, Stressabbau. Es stärkt unser Herz-Kreislauf-System und bietet uns einen ganzheitlichen Trainingsansatz zur Verbesserung unseres psychischen und physischen Allgemeinzustandes. Die Kreativität wird angeregt, sowie Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit gefördert.

Der Energieverbrauch entspricht in etwa dem des Schwimmens oder Radfahrens. Wir trainieren nicht nur die Beinmuskeln, sondern auch Arm-, Schulter-, Bauch-, Hüft- und Gesäßmuskeln, was zu einer verbesserten Muskelspannung führt und dadurch nicht nur die Haltung verbessert. Im Gegensatz zu vielen Sportarten belasten die meisten Tanzformen die Gelenke kaum, nein, sie werden sogar angeregt Gelenkflüssigkeit zu produzieren und werden dadurch mit der Zeit wieder geschmeidiger und beweglicher.  Durch z.B. Drehungen und Schrittkombinationen wird die Balance geschult, und bewirkt somit eine ideale Sturzprophylaxe.

Wer regelmäßig tanzt, tut aber nicht nur seinem Körper Gutes, sondern auch seinem Gehirn. Durch die rhythmischen Bewegungsübungen wird der altersbedingte Abbau geistiger Fähigkeiten aufgehalten oder verlangsamt. Bekannt ist auch dass regelmäßige Bewegung depressiven Verstimmungen, ja sogar Depressionen vorbeugen kann. Hier profitiert man dreifach, denn man bewegt sich nicht nur, sondern ist auch regelmäßig im Kontakt mit anderen Menschen und die Musik wirkt direkt auf das limbische System im Gehirn, das für die Gefühle zuständig ist und berührt uns so emotional.

Tanzen fordert und fördert also den Menschen in seiner ganzen Person.

Sie können sehen, dass es sich auf jeden Fall lohnt auch in spätem Alter noch mit dem Tanzen zu beginnen. Egal ob es sich um Tango, Walzer oder gemeinsame Gruppentänze handelt, das Erlernen von Tänzen bringt nur Vorteile mit sich. Aber in erster Linie soll uns das Tanzen Spaß machen, soll uns Freude bereiten. Es kommt nicht darauf an, möglichst perfekt zu sein, sondern das wir etwas für uns tun.

In allen Regionen Deutschlands finden sich Tanzsportvereine und/oder Tanzstudios, so dass die Räumlichkeiten in der Regel nicht fern und der Weg zum Trainingsort kurz ist. Qualifizierte Tanzlehrer/innen oder Trainer/innen unterrichten sie dort.

Kommen sie in Bewegung – Gehen Sie Tanzen!